Apidea |
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Flacher Dispenser mit Plastikschale und Viscoseschwammtuch als Trägermaterial
sowie zwei Deckel mit Verdunstungslöchern, die zum Einstellen der
Verdunstungsfläche gegeneinander verschiebbar sind. Zur Behandlung
wird der Dispenser oben auf die Brutwaben gelegt und mit dem Deckblatt
zugedeckt. Zwischen Brutwaben und Dispenser werd zwei Holzleisten von
10 mm eingeschoben.
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Burmeister |
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Die Ameisensäure wird in ein kleines Gefäss gefüllt.
Sie verdunstet über einem Docht aus Weichfaserkarton. Der ganze
Dispenser wird in einem Wabenrähmchen fixiert und direkt als zweite
Wabe nach Ende des Brutnestes eingehängt. Als Gebrauchsanleitung
wurde diejenige des Lieferanten Lenggenhage verwendet.
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FAM-Liebefeld |
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Dieser flache Dispenser aus Schale und Deckel wird ohne Abstandleisten
im leeren Honigraum direkt auf die Brutwaben gelegt. Die Verdunstungsfläche
kann durch eine rotierende Scheibe reguliert werden. Als Trägermaterial
für Ameisensäure dient ein Viscoseschwammtuch.
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WYNA-Deluxe |
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Dieser Dispenser ist eine flache Schale mit Deckel aus Chromnickelstahl.
Die 10 Verdunstungslöcher im Boden der Schale können einzeln
zugemacht oder geöffnet werden. Der Dispenser passt
genau in der Schweizerkasten und wird als Deckbrett über die Brutwaben
gelegt. Als Trägermaterial für die Ameiseinsäure
dient ebenfalls ein Viscoseschwammtuch.
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Krämerplatte
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Diese mit Ameisensäure getränkte Weichfaserplatte in in
eine dicke Plastikfolie eingeschweisst. Vor der Anwendung wird der
Plastik zum Verdunsten der Ameisensäure mit der nötigen
Anzahl Löcher versehen. Anschliessend wir die Platte auf zwei
2cm hohen Latten direkt über dem Brutnest platziert. Auch zwischen
der Platte und der Abdeckung müssen zwei gleich grosse Latten
eingeschoben werden. Die gleiche Platte wird für beide Behandlungen
verwendet. Die angewandte Gebrauchsanleitung war diejenige der Andermatt-Biokontrol
AG.
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Wirksamkeit |
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Die Wirksamkeit der 5 Dispenser streute zwischen 92%
und 98% und kann als gut bis sehr gut taxiert werden. Einzig der
Burmeister-Dispenser wies mit 92% einen leicht geringeren Behandlungserfolg
auf. Der Burmeister, die Krämerplatte und etwas abgeschwächt
auch der Apidea-Dispenser wiesen vorallem bei der ersten Behandlung
eine ungenügende Wirksamkeit auf. Beim Burmeister war vermutlich
die Dosierung mit 60 ml Ameisensäure zu gering und müsste
deshalb erhöht werden. Ein weiterer Grund könnte die sehr
hohe Temperatur während der Behandlung sein. Dadurch wird die
Ventilation der Bienen erhöht, was möglicherweise die Ameisensäurekonzentration
in der Stockluft herabsetzt. Für die Gesundheit der Winterbienen
ist es wichtig, die Varroapopulation möglichst frühzeitig
stark zu reduzieren.
Die Resultate dieses Versuches, wie auch die Erfahrungen der letzten
Jahre haben gezeigt, dass bei der Ameisensäure mit einer relativ
grossen Streuung im Behandlungserfolgt sowohl zwischen den Völkern
aus auch zwischen den Ständen gerechnet werden muss. Die Kombination
der Ameisensäure im August und September mit einer Oxalsäurebehandlung
im November ist daher immer anzustreben.
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Königinnenverlust
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Die beiden Dispenser FAM-Liebefeld und Wyna-Deluxe
lösten bei der ersten Behandlung mit 3 resp. 2 Königinnen
von 13 grosse Koniginnenverluste aus. Sie wiesen aber gleichzeitig
den grössten Behandlungserfolg auf. Dies weist darauf hin, dass
unter den herrschenden Bedingungen mit 3 bis 4°C über den
langjährigen Temperaturmittelwerten, die Verdunstungsfläche
zu gross eingestellt war. Eine Korrektur der Anwendungsvorschriften
ist angebracht. Bei der zweiten Behandlung, bei ebenfalls überdurchschnittlichen
Temperaturen, wurde beim FAM-Liebefeld-Dispenser die Verdunstungsfläche
etwas reduziert und erst nach zwei Tagen auf die vorgesehene Verdunstungsfläche
erweitert. Durch diese Massnahme konnten Königinnenverluste vermieden
und gleichzeitig ein guter Behandlungserfolg erzielt werden. Der einzige
Dispenser ohne Königinnenverluste war der Apidea. Mehrjährige
Erfahrungen mit der Anwendung von Ameisensäure haben gezeigt,
dass unabhängig vom Dispenser hin und wieder mit dem Verlust einer
Königin gerechnet werden muss.
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Kontrollbehandlung
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Trotz des zum Teil guten Behandlungserfolges der
verschiedenen Dispenser wiesen 44% der Völker bei der Kontrollbehandlung
noch einen Milbenbefall von über 50 Milben auf. Deshalb ist es
unter schweizerischen Bedingungen notwendig nach zwei Langzeitbehandlungen
mit Ameisensäure die Völker im brutfreien Zustand im November
mit Oxalsäure zu behandeln oder im folgenden Frühjahr die
Drohnenbrut 2 bis 3 mal auszuschneiden.
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Fazit
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Die Wirksamkeit der getesteten Dispenser ist bei optimaler
Anwendung vergleichbar.
Die Streuung der Wirksamkeit zwischen den Völkern kann relativ
gross sein. Deshalb ist eine Nachbehandlung mit Oxalsäure im brutfreien
Zustand notwendig.
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